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ZUR PERSON

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Foto: Frank Thissen

Sara Ehsan wurde 1977 im Iran geboren. Sie arbeitet momentan in Karlsruhe als Autorin, Literaturübersetzerin, Antidiskriminierungsberaterin und beeidigte Übersetzerin für die Sprachen Farsi und Dari.

In den letzten zehn Jahren veröffentlichte sie drei Gedichtbände, ebenso Beiträge in Anthologien und Zeitschriften und arbeitete an mehreren filmischen Projekten.

Bis zu ihrem achten Lebensjahr lebte sie mit ihrer Familie in Teheran. Seit 1980 wütete der Iran-Irak-Krieg im Gefolge der Islamischen Revolution und rückte mit jedem Jahr näher an die Hauptstadt. Nächtliche Bombardierungen, Lebensmittelrationierungen, lange Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften sowie lange Sommer am Kaspischen Meer, ein Vater, der keine Gelegenheit verpasste seinen Töchtern oder Gästen Gedichte vorzutragen waren ebenso Teil ihrer Kindheitserinnerungen.

1986 verließ sie mit ihrer Mutter und Schwester den Iran mit dem Ziel Karlsruhe. 

Wie die meisten AutorInnen war sie als Kind schon eine Vielleserin, unermüdlich unter der Bettdecke mit der Taschenlampe, oder jeden Pfennig ihres Taschengeldes für Bücher ausgebend. Langweiliger Unterricht wurde mit einem Buch unter der Schulbank lesend überbrückt.

 

Der Weg zum Schreiben begann mit zarten 14 Jahren in Form von Liebeslyrik in ihren Tagebüchern und führte sie später zum Leistungskurs Deutsch, später zum Literaturstudium an der Uni Heidelberg, neben den Fächern Kunstgeschichte und Iranistik. Sie schloss 2008 ihr Magister-Studium ab mit einer Arbeit über: „Intertextuelle Bezüge zu E. T. A. Hoffmanns Werk in Andrej Tarkowskijs Filmszenario Hoffmanniana“.

 

Ihre ersten Gedichtpublikationen begannen während ihres Studiums in diversen Anthologien und Zeitschriften. 2003 war sie Mitbegründerin der literarischen Gruppe Die Agnostischen Schlachter in Heidelberg, neben S. Kohl, H.-J. Fröscher und

S. Iwertowski. Sie zogen ihre Kraft aus einer Neuinterpretation des Expressionismus, Surrealismus und Dada und nannten sich Nouvelle Gaga.

Ihr Schreiben entwickelte sich weiter über ein stetes Interesse für Wissenschaft, Religion, Mythos, Natur, Kunst und die Menschheit sowie ihrer Kulturgeschichte. Diese sind Vermittler zwischen Kulturen und formen und beeinflussen ebenso ihre Dichtung in Bezug auf zentrale Fragen des Daseins. Die Befragung von Geschichte und Historiografie anhand von Dokumenten, Berichten, Dissertationen, Büchern, Gesprächen bringen teils dokumentarische Züge in ihre Dichtung. Trauma und Zeugenschaft werden dechiffriert, die Wirklichkeit in Frage gestellt.

 

Berufliche und private längere Aufenthalte in Afghanistan, USA, Ägypten, Iran prägten ihr kosmopolitisches Weltbild. Durch Begegnungen lernte sie den Sufismus in der Diaspora näher kennen und fühlt sich nicht nur literarisch, sondern auch vom Herzen den dichtenden Mystikern verbunden. 

 

2011 erschien ihr erster Gedichtband: Deutschland Mon Amour bei Sujet Verlag in Bremen.

2020 erschien ihr zweiter Gedichtband: Bestimmung / Calling bei PalmArtPress in Berlin. Das zweisprachige Band erhält sowohl deutsche sowie englische Gedichte der Autorin. Der gesamte Band ist von Adam Knowles ins Englische übersetzt. Die englischen Originalgedichte wurden von der Autorin ins Deutsche übersetzt.

2021 nahm sie am Internationalen Poesiefestival Jönköping in Schweden teil. Ihre Gedichte wurden ins Schwedische übersetzt.

2022 nahm sie am 17. Literaturfestival in Novi Sad teil. Ihre Gedichte wurden ins Serbische übersetzt.

2022 Teilnehmerin im Projekt "rongin shagor" des Berliner Vereins Oyoun.

2022 erschien ihr dritter Gedichtband: Sara Ehsan & Alexander Carberry: »Un-Liebesgedichte & Un-Love Poems. Eine Korrespondenz«, Edition Delta, Stuttgart 2022. Die lyrische Korrespondenz ist jeweils in der Originalsprache Deutsch oder Englisch ohne Übersetzung.

2022 erschien ihr vierter Gedichtband mit dem kamerunesischen Co-Autor Alain Alfred Moutapam beim Sujet Verlag, wofür sie 2021 das Künstlerstipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg erhielt.

2022 war Sara Ehsan eine der 6 Preisträgerinnen der "ungehaltene Reden ungehaltener Frauen" der Stiftung Brückner-Kühner und dem Verlag S. Fischer Theater und Medien in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung, der Stadt Kassel und des Hessischen Rundfunks (hr2-kultur), mit der Monologrede "Mediha auf der Flucht".

2022 Mitgliedschaft PEN Zentrum Deutschland.

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Autorin - Lyrikerin
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